Genossenschaftswohnung

Genossenschaftswohnung

Genossenschaftswohnung

Wer in Wien auf Wohnungssuche ist, stolpert im beim Durchsuchen von Immobilien-Inseraten immer wieder über Genossenschaftswohnungen die meist sehr günstig angeboten werden. Doch was genau sind Genossenschaftswohnungen? Warum sind Genossenschaftswohnungen so günstig?

Genossenschaftswohnung – Erklärung

Was ist eine Genossenschaftswohnung und wie funktionieren Genossenschafts-Modelle? Eine Genossenschaftswohnung wird von einer Genossenschaft, einer Gemeinnützigen Bauvereinigung, auch GBV genannt, errichtet. Genossenschaftswohnungen unterliegen dem Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetz und dort dem Kostendeckungsprinzip. Diese Bauprojekte werden auch staatlich gefördert. Jeder Mieter muss somit die Kosten der Errichtung des Gebäudes anteilig, je nach Wohnungsgröße, mitfinanzieren. Höher Mieten durch freie Mietzinsbildung sind jedoch nicht erlaubt.

Anfangs zahlen Mieter und Mieterinnen nur einen geschätzten Wert. Dieser Wert wird über die eigentlichen Baukosten der Wohnung berechnet. Erst nach fünf Jahren gibt es eine genaue, beziehungsweise fixe Miete. Jedoch wird dieser Betrag nicht nur am Quadratmeter berechnet, daher können auch gleich große Wohnungen unterschiedlich viel kosten.

Der Betrag wird aus den tatsächlichen Errichtungskosten pro Wohnung berechnet. Somit kosten Wohnungen mit zum Beispiel einem Balkon, einem Vorzimmer, einem Tiefgaragenplatz, etc. mehr als Wohnungen mit der gleichen Flächenanzahl aber ohne diesen Extras. Die Kosten liegen jedoch nie über den gesamten Baukosten.

Um es Mietern finanziell leichter zu machen, müssen jedoch nicht alle Kosten gleich zu Beginn getragen werden. Die Anfangskosten werden nach Alter des Mieters oder der Mieterin, der Lage und der Größe der Immobilie berechnet. Dieser Finanzierungsbeitrag wird nach Beendigung des Mietverhältnisses wieder mit einer jährlichen Abschreibung zurückgezahlt.

Diese Gegebenheiten machen Genossenschaftswohnungen in Wien und anderen Großstädten sehr begehrt. Potentielle MieterInnen müssen jedoch verschiedenste Anforderungen erfüllen. Genossenschaftswohnungen haben daher einige Vorteile für Mieter, sie bergen jedoch auch so mache Nachteile. Auf die Vorteile und Nachteile einer Genossenschaftswohnung gehe wir nun näher ein.

Genossenschaftswohnung – Vorteile

Das Modell Genossenschaftswohnung bietet viele Vorteile. Provision ist nie zu zahlen, in den meisten Fällen auch keine Kaution. Die Mieten sind langfristig sehr niedrig und die Mietverträge unbefristet. Zudem handelt es sich meistens um Neubauten, sprich der Mieter oder die Mieterin erhalten zu Einzugsbeginn eine nagelneue Wohnung mit allen modernen und üblichen Standards und Wohnkomforts. Speziell für Menschen mit geringem Einkommen sind Genossenschaftswohnungen von Vorteil, da die Mieten dauerhaft sehr günstig bleiben. Zudem gibt es strenge Kündigungsregeln und Mietverträge sind sehr zum Vorteil des Mietenden ausgelegt. Kündigungen ohne Fehlverhalten des Mieters sind nahe zu unmöglich.

Nach zehn Jahren Mietdauer besteht zudem die Option die Wohnung zu kaufen. Gezahlte Miete wird jedoch nicht als Anzahlung angerechnet, nur der anfänglich getätigte Finanzierungsbetrag wird von der Endsumme abgezogen. Die Wohnung muss nicht sofort am Stichtag gekauft werden, diese Kaufoption erlischt jedoch nach insgesamt 15 Jahren.

Genossenschaftswohnung – Nachteile

Trotz der Vielzahl an Vorteilen birgt eine Genossenschaftswohnung auch so manchen Nachteil.

Einer der Nachteile ist, dass der Finanzierungsbeitrag der geleistet werden muss für viele schwer zu stemmen ist und sie von einer Bewerbung für eine Genossenschaftswohnung abhält. Hierfür gibt es jedoch Abhilfe. Über die MA 50 (gilt nur für Wien) können spezielle, für Finanzierungsbeiträge entwickelte Kredite, sogenannte Eigenmittelersatzdarlehen beantragt werden.

Wer bereits eine bestehende Genossenschaftswohnung übernehmen möchte, muss dem Vormieter eine Ablöse zahlen. Hierbei sollte man jedoch sehr vorsichtig sein und vorher genau klären und prüfen über der momentane Mieter überhaupt dazu berechtigt ist die Wohnung weiter zu vergeben und ob die Ablöse eventuell zu hoch angesetzt ist. Abgelöst werden können vom Vormieter getätigte Investitionen und Möbel. Hierbei darf aber nur der momentane Zeitwert abgelöst werden und nicht der eigentliche Kaufpreis. Achtung: zu hohe Ablösen können lange Zeit zurückgefordert werden!

Zudem müssen Möbel nicht zwingend übernommen werden, wenn der neue Mieter diese nicht möchte. Häufig ist die angesetzte Ablöse viel zu hoch, Nachmieter sollten sich daher getätigte Zahlungen unbedingt bestätigen lassen und alle darin enthaltenen Leistungen, wie zum Beispiel Wohngegenstände gut dokumentieren.

Ein weiterer Nachteil ist die hohe Nachfrage an Genossenschaftswohnungen, speziell in Wien. Lange Wartelisten, welche über mehrere Jahre laufen sind absolut keine Seltenheit.

Zudem kann nicht jeder und jede eine Genossenschaftswohnung mieten, da bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden müssen. Diese Vorrausetzungen beziehen sich auf Alter und Einkommen. Der Antragsteller bzw. Antragstellerin müssen mindestens 18 Jahre alt sein und dürfen ein Einkommen im Jahr, variierend nach Bundesland von € 25.000 und € 45.000 netto nicht überschreiten. Je nach Personen die in diesem Haushalt dann leben wird auch die Höchstgrenze eingestuft.

Genossenschaften in Österreich

Welche Genossenschaften gibt es in Österreich? In Österreich gibt es über 200 gemeinnützige Bauträger, die Wohnungen errichten und diese auch vermieten. Die meisten gibt es klarerweise in Wien. Österreichweite Genossenschaften sind zum Beispiel:

  • VOGEWOSI (Vorarlberg)
  • Werkwohnbau (Vorarlberg)
  • Wohnbauselbsthilfe (Vorarlberg)
  • Landheim (Tirol)
  • OSG (Tirol)
  • Siedlerbund (Tirol)
  • TIGEWOSI (Tirol)
  • GSWB (Salzburg)
  • ÖSW (Salzburg)
  • ÖWB (Salzburg)
  • Salzburger Siedlungswerk (Salzburg)
  • Drau Wohnbau (Kärnten)
  • KELAG (Kärnten)
  • Kärntner Heimstätte (Kärnten)
  • GWS (Steiermark)
  • Donawitz (Steiermark)
  • ENW (Steiermark)
  • ELIN (Steiermark)
  • GWG (Oberösterreich)
  • LAWOG (Oberösterreich)
  • Styria (Oberösterreich)
  • WSO (Oberösterreich)
  • GEBÖS (Niederösterreich)
  • Donautal (Niederösterreich)
  • NÖSTA (Niederösterreich)
  • Neue Eisenstädter (Burgenland)
  • Erste Burgenländische (Burgenland)

Genossenschaften in Wien:

Genossenschaftswohnung finden

Wie findet man am besten eine Genossenschaftswohnung? Eine Genossenschaftswohnung kann man über verschiedenste Wege finden. Eine Möglichkeit ist über die Wohnberatung Wien zu einer Wohnung zu gelangen. Man kann sich aber auch direkt bei der GBV registrieren und für einzelne Wohnbauprojekte anmelden. Diese haben jedoch meistens eine Warteliste.

Eine schnellere und einfachere Möglichkeit eine Genossenschaftswohnung zu bekommen, ist eine bereits bestehende zu übernehmen. Eine Genossenschaftswohnung die auf Immobilienportalen inseriert wird, findest du auch über die Immobiliensuche von Mietguru.

Auch auf unserer Facebook-Fanpage für provisionsfreie Wohnungen kann nach Genossenschaftswohnungen gesucht werden.

 

Auf Mietguru.at findest du Immobilien-Inserate verschiedener Immobilien-Portale auf einen Klick.
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